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Arbeitsmarktsituation und Covid19 Maßnahmen in dem osteuropäischen EU-Raum

2020
Oktober 06

Falls Sie bereits Mitarbeiter aus dem osteuropäischen EU-Ausland haben oder auf der Suche nach Fachkräften aus diesen Ländern sind, ist es gut zu wissen, wie die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in diesen Ländern aussieht. Je höher nämlich die Arbeitslosigkeit in Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn oder Slowakei ist, desto mehr und besser qualifizierte Mitarbeiter bereit sind, nach Deutschland auszuwandern.

Darüber hinaus ist es auch heutzutage nicht ohne Bedeutung, welche Maßnahmen die Länder gegen die Verbreitung von Covid19 treffen.

Für Sie kann es zum Beispiel wichtig sein, ob ein Mitarbeiter, der übers Wochenende zu seiner Familie fährt, sich in Quarantäne begeben muss, oder ob er rechtzeitig montags wieder am Arbeitsplatz sein kann? 

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, welche Hygienemaßnahmen der reisende Mitarbeiter in seinem Land vorfindet. Werden dort zum Schutz Masken getragen?   

Das sind Fragen, die man sich selbstverständlich stellt. Damit Sie nicht selbst das Internet durchsuchen müssen, haben unsere Mitarbeiter in den einzelnen Ländern eine kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Informationen für Sie geschrieben.   

Dabei haben wir uns auf die aktuellen Situationen auf den Arbeitsmärkten und den nationalen Maßnahmen gegen Covid19 beschränkt. Sollten Sie jedoch noch andere Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen hilft Ihnen unser Team gerne weiter.  


Derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Polen

Nach Angaben des statistischen Zentralamt Polens lag die Arbeitslosenquote im zweiten Quartal bei 6,1%. Damit blieben die Arbeitslosenzahlen gegenüber dem ersten Quartal 2020 weitestgehend stabil, zu diesem Zeitpunkt lag die Quote bei 5,4% und ist dementsprechend um nur 0,7% gestiegen. 

Das Ministerium für Familien,- Arbeits und Sozialpolitik prognostiziert einen Anstieg auf 7-8% bis Ende 2020. Die polnische Regierung hat einige Maßnahmen beschlossen um betroffenen Unternehmen und Ihren Angestellten zu helfen. Die beschlossenen Maßnahmen sind mitunter ein Grund, warum der Arbeitsmarkt in Polen bisher stabil geblieben ist.
 

Maßnahmen gegen Covid19 in Polen

Im Verhältnis zu den Westeuropäischen Ländern ist Polen weniger stark von der Pandemie betroffen. Jedoch steigt die Zahl der Infektionen seit Anfang September wieder rasant an. Vom 9 März bis zum 13 Juni hatte die polnische Regierung die Grenzen geschlossen. Seit dem 13. Juni ist die Einreise aus Deutschland und aus deren Grenzstaaten nach Polen wieder erlaubt.  

Mit der Aufhebung der Grenzschließung wurde auch die Quarantänepflicht aufgehoben. Es ist nicht notwendig einen negativen Covid Test vorzulegen. Dies gilt jedoch nur für Grenzstaaten. Wer aus einem anderen Land als einem Grenzstaat einreisen will, muss sich nach der Einreise in eine 14 tägige Quarantäne begeben.   

In öffentlichen Verkehrsmitteln, Kirchen, Geschäften, öffentlichen Einrichtungen, Konzert und Kulturhäusern besteht eine Maskenpflicht. In Restaurants dürfen Masken sobald man am Tisch sitzt abgelegt werden. Zudem muss in den oben genannten Einrichtungen ausreichend Abstandsmöglichkeiten gewährleistet sein.


Derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Bulgarien

Im zweiten Quartal 2020 hat das Nationales Statistische Institut, Republik Bulgarien die Arbeitslosenquote mit 5,9% angegeben. Im ersten Quartal lag die Arbeitslosenquote noch bei 4,6% und ist somit um 1,3 Prozentpunkte angestiegen. 

Am meisten betroffen sind Mitarbeiter in der Tourismus- und Gastronomiebranche aber auch bei Arbeitnehmern im Handel und in der Fertigungsbranche ist die Anzahl der Arbeitslosen übermäßig angewachsen.  

Laut einer Untersuchung vor der Pandemie sind 73% der Beschäftigten in Bulgarien bereit, sich wegen niedriger Löhne nach einem neuen Arbeitsplatz umzusehen.

Ein positiver Aspekt der Situation ist, dass es infolge der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt in Bulgarien eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen und motivierten Arbeitskräften geben wird.


Maßnahmen gegen Covid19 in Bulgarien

In Bulgarien wurde bis zum 30.September 2020 der Notstand ausgerufen. Es wurde ein vorübergehendes Einreiseverbot für alle Personen unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit eingeführt. Das Verbot gilt nicht für bulgarische Staatsbürger, EU-Bürger und Bürger der Schengen-Staaten, das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland. 

Die Liste der „sicheren Länder“, aus welchen die Einreise nach Bulgarien frei möglich ist, wird regelmäßig aktualisiert. Es gibt kein Ausreiseverbot. 

Im öffentlichen Bereich, deren Innenräumlichkeiten und den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht. In Restaurants und anderen Orten der öffentlichen Verpflegung gilt eine Ausnahme von der Maskenpflicht, der notwendigen Dauer für das Konsumieren von Essen und Getränken.


Derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Slowakei

Im zweiten Quartal 2020, gab die Zentralstelle für Gesundheit, Soziales und Familie, die Arbeitslosenquote mit 8,2% an, während die Arbeitslosenquote im ersten Quartal noch bei nur 6,2% lag. Die Arbeitslosenquote ist damit um 2 Prozentpunkte gestiegen. Historisch gesehen ist die Arbeitslosenquote in der Slowakei noch nie so schnell gestiegen wie im April. 

Im westlichen Teil der Slowakei gibt es für Arbeitnehmer bessere Möglichkeiten als im östlichen Teil. Dennoch gehört die Slowakei zu den wirtschaftlich am stärksten betroffenen EU Ländern. Insbesondere Menschen aus der Dienstleistungs-, Handels-, Maschinenbau- und Automobilindustrie haben ihre Arbeit verloren.


Maßnahmen gegen Covid19 in der Slowakei

Die Slowakei ist von COVID-19 weniger stark betroffen als andere EU-Länder. In den ersten Wochen im September stiegen die Fallzahlen jedoch wieder an. Die Liste der „sicheren Länder“, aus welchen die Einreise in die Slowakei frei möglich ist, wird regelmäßig aktualisiert.

Personen, die sich während der letzten 14 Tage ausschließlich in „sicheren Ländern“ aufgehalten haben, dürfen frei in die Slowakei einreisen – es gibt keine Quarantäneauflagen und auch kein Pflicht einen negativen Covid-19 Test oder eine Bestätigung des Arbeitgebers vorzuweisen. 

Personen, auch EU-Bürger, die in den 14 Tagen vor ihrer Einreise in die Slowakei ein Land besucht haben, das nicht in der Liste der „sicheren Länder“ genannt ist, können unter Auflagen in die Slowakei einreisen, dazu muss man sich online registrieren. 

Die Einreise kann auf dem Landweg über die Grenze zu Österreich, Ungarn, Tschechien oder per Flugzeug erfolgen. Nach der Einreise muss man sich in häusliche Quarantäne begeben, bis ein negatives Ergebnis eines in der Slowakei durchgeführten Covid-19-Tests vorliegt. Der Test darf frühestens am 5. Tag nach der Einreise erfolgen. 

Eine Maskenpflicht gilt im öffentlichen Bereich sowie in allen öffentlich zugänglichen Innenräumlichkeiten (in Geschäften, Einkaufszentren, Museen und Galerien, usw.) und den öffentlichen Verkehrsmitteln. In Restaurants und allen Orten der öffentlichen Verpflegung gilt eine Ausnahme von der Maskenpflicht für die notwendige Dauer für das Konsumieren von Essen und Getränken.


Derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Ungarn

Laut der offiziellen Seite von KSH (Zentrale Statistikbehörde) lag die Arbeitslosenquote im ersten Quartal bei 3,7%, wegen Corona-Pandemie stieg diese Zahl im zweiten Quartal auf 4,6%. Es gibt noch keine offizielle Angabe, wie sich die Pandemie auf das dritte Quartal auswirkt. Momentan liegt die Arbeitslosenquote bei 4,8% (Juli 2020.) 

In Westungarn und Budapest gibt es derzeit bessere Möglichkeiten als Ost-und Südungarn, da in diesen Regionen weniger finanzkräftige Konzerne ansässig sind. Am meisten leiden Hotels, kleine gastronomische Geschäfte und Reisebüros an den Folgen der Pandemie. Des Weiteren sieht sich der Kultursektor (Schauspieler, Musiker und Museen) vor großen Problemen gestellt.  


Maßnahmen gegen Covid19 in Ungarn

Seit März 2020 gibt es in Ungarn eine Maskenpflicht. Die Maske muss in Geschäften, den öffentlichen Verkehrsmittel usw. getragen werden. Überall wo es möglich ist sollen 1,5 Meter Abstand gehalten werden (z.B. in einer Schlange im Geschäft). Es gab auch zeitliche Geschäftsbeschränkung. Zwischen März und Juni durften zwischen 09:00 und 12:00 Uhr nur Menschen ab 65 Jahren ins Geschäft, die Post oder auf Behördengänge gehen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen.  Diese Beschränkungen wurden ab Juli aufgehoben.

Seitdem sind auch Restaurants, Pubs, Cafés wieder geöffnet, hier muss man keine Maske tragen. Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen über 500 Personen sind jedoch immer noch verboten. Nur für Fußballspiele wurde eine Ausnahmeregelung gefunden dort sind auch über 500 Personen erlaubt, jedoch wurde der Verkauf von alkoholischen Getränken verboten

Am ersten September 2020 hat Ungarn seine Grenzen geschlossen, und es gibt verschiedene Einreisebeschränkungen (die täglich geändert werden können). Momentan dürfen ungarische Staatsbürger an – und ausreisen, bei einer Rückkehr müssen sie jedoch für 14 Tage in häusliche Quarantäne zu Hause oder sie können 2 Negative Covid Tests vorlegen, diese müssen selbst organisiert und auch selbst finanziert werden. 

Der Preis liegt bei ca. 100€ pro Test. Es werden ausschließlich Covid Test akzeptiert die von einem genehmigten Testzentrum in Ungarn durchgeführt wurden. Diese Beschränkung ist zunächst für einen Monat gültig. Laut der Regierung stieg die Anzahl der positiven Fälle in Ungarn aufgrund von Besuchern aus dem Ausland oder von Ungarn, die im Ausland waren. 

Vor dem ersten September warnte die Regierung Ihre Bürger, indem sie eine Landkarte veröffentlichte, in der die Länder mit 3 Farben markiert sind. Grün: OK, Orange: RISIKO, und rot: STOP (gefährlich). Während der Sommermonate Juli und August wurde die komplette EU mit grün markiert. Seitdem ersten September ist lediglich Ungarn grün markiert und alle anderen Länder sind rot markiert.


Derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Rumänien

Für das zweite Quartal 2020 hat das Rumänische Bundesamt für Statistik die Arbeitslosenquote mit 5,3% angegeben. Im ersten Quartal 2020 lag die Quote bei 4,6%. Die Arbeitslosenquote ist also um “nur” 0,7% gestiegen, was im europäischen Vergleich äußerst niedrig ist. 

In Rumänien sind besonders die Arbeitnehmer in der Tourismusbranche, wie Hotels und Restaurants und Vertriebsmitarbeiter betroffen. Dabei sind insbesondere handwerkliche Fachkräfte, aber auch IT-Mitarbeiter, Callcenter Agenten und Mitarbeiter in der Logistik weiterhin sehr gefragt.
 

Maßnahmen gegen Covid19 in Rumänien

Zurzeit gehören folgende Landkreise in Rumänien zu den Risikogebieten: 

Bacău, Bihor, Brăila, Brașov, Caraş-Severin, Iaşi, Ilfov, Neamţ, Prahova, Vaslui und Vâlcea sowie Bukarest.

Aufgrund der sich häufig ändernden Einstufung von Risikogebieten in Europa können sich Flugpläne kurzfristig ändern. Bei der Einreise nach Rumänien ist es für rumänische Staatsbürger nicht notwendig sich in Quarantäne zu begeben. Jedoch müssen sie bei einer Einreise nach Deutschland in eine 14 tägige Quarantäne, wenn sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. 

Die rumänische Regierung empfiehlt in allen öffentlichen Einrichtungen eine Maske zu tragen. Dazu gehören auch öffentliche Verkehrsmittel. 

Seit Anfang September dürfen Restaurants auch in Ihren Innenräumen wieder Gäste betreuen. Bis Anfang März war es lediglich erlaubt die Kundschaft auf Terrassen oder ähnlichen Außenbereichen zu bedienen.